Der Verkehr wächst weiter

Der Verkehr auf den Schweizer Strassen nimmt weiter zu. Dies zeigen die Statistiken des Bundesamtes für Strassen (ASTRA). Immerhin: Es gibt auch Hoffnungsschimmer: So hat der Bundesrat der Erweiterung der A1 auf der Strecke zwischen Schönbühl und Kirchberg jetzt zugestimmt.


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Der Eindruck in den letzten Monaten trügt: Die Massnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben zu spürbar weniger Verkehr auf den Autobahnen geführt: der Verkehr reduzierte sich an vielen Orten um 50 bis 70 Prozent, am Gotthard um bis zu 90 Prozent.

Dennoch: Mit den Lockerungen der Massnahmen hat der Verkehr rasch wieder zugenommen. Die Schweizer Strassen und die Nationalstrassen werden intensiv genutzt. Und: Aufgrund der hohen Belastung haben auch die Staus insgesamt zugenommen.

2019 nahm die Fahrleistung auf den Nationalstrassen gegenüber dem Vorjahr weiter zu, um rund 100 Millionen auf insgesamt 27,8 Milliarden Fahrzeugkilometer. Lediglich 18 Prozent davon entfielen auf den Güterverkehr. Dies geht aus einer Medienmitteilung des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) hervor (vgl. https://www.astra.admin.ch/astra/de/home/dokumentation/medienmitteilungen/anzeige-meldungen.msg-id-79738.html).

Staus wegen Verkehrsüberlastungen

Nach einer leichten Abnahme im Vorjahr nahmen die Staus 2019 wieder zu, auf 30’230 Stunden. An den Gründen für die Staus hat sich nicht viel verändert: Hauptursache sind die Verkehrsüberlastungen, gefolgt von Unfällen und Baustellen. Die meisten Staustunden wurden auf der A1 und der A2 verzeichnet (Zürich, Winterthur, Bern, Région Lémanique / Basel, Luzern, Sottoceneri). In der Region Luzern machte sich zudem die mehrwöchige Sperrung der Axenstrasse wegen Steinschlags im Sommer 2019 deutlich bemerkbar.

Mehr noch: Ausserhalb der Nationalstrassen stieg der Verkehr 2019 stärker an als auf den Autobahnen. Das zeigt, dass der Verkehr auf das nachgelagerte Strassennetz ausweicht, wenn es auf den Nationalstrassen zu Staus kommt.

Immerhin: Für die kommenden vier Jahre hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) in einer Roadmap konkrete Massnahmen definiert, um den Verkehr flüssiger zu machen. Und auch ein Ausbau der Strassen wird angegangen: Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 1. Juli 2020 den generellen Projekten zur Umgestaltung des Autobahnanschlusses Wankdorf in Bern sowie zur Erweiterung der Nationalstrasse A1 auf der Strecke zwischen Schönbühl und Kirchberg zugestimmt.

Beide Projekte werden aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) finanziert. Der Baubeginn für den Anschluss Wankdorf ist für 2024 und die Erweiterung Schönbühl–Kirchberg für 2030 vorgesehen.

Bis dahin und an manchem anderen neuralgischen Punkt werden wir uns aber wohl noch etwas gedulden müssen, zumal Projekt nicht von heute auf morgen realisiert sind: Für den Abschnitt Bern Wankdorf–Schönbühl hat der Bundesrat beispielsweise bereits im November 2018 das generelle Projekt für die Fahrstreifenergänzung genehmigt.


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