eAgenda: 10 Forderungen für die elektrische Mobilität
Swiss eMobility fordert, dass ab 2035 nur noch fossilfreie Fahrzeuge immatrikuliert werden dürfen. Das Gebot für elektrische Fahrzeuge ist zentraler Teil der eAgenda von Swiss eMobility.
Die Elektromobilität kommt in der Schweiz offensichtlich schneller voran als gedacht. Dieser Tage zollte jedenfalls der Verband Swiss eMobility den Automobil-Importeuren ein Kränzchen: «Die Zielsetzungen der Autobranche betreffend Personenwagen mit Ladestecker (10/20) und der Roadmap Elektromobilität (15/22) werden vorzeitig erreicht. Die Elektrifizierung des Antriebes kommt früher und schneller als von vielen gedacht. Das zunehmende Angebot und die steigende Nachfrage werden weiterhin zu einem exponentiellen Wachstum der Elektromobilität führen», so der Verband in seiner Medienmitteilung.
>Wer indessen gedacht hat, dass der Verband jetzt etwas zurücklehnen würde, sieht sich getäuscht. Swiss eMobility schaltet angesichts des unerwarteten «Booms» noch einen Gang höher: Die Schweiz sei «noch zu wenig vorbereitet für die bevorstehende Entwicklung der Elektromobilität. Bürokratische Hürden, nicht zukunftsgerichtete Regulierung und überholte Berechnungsgrundlagen bei der Besteuerung hemmen den Fortschritt. Der erschwerte Zugang zu Lademöglichkeiten zu Hause und am Arbeitsplatz, sowie die Mehrkosten bei der Installation der Ladeinfrastrukturen behindern und verlangsamen die elektrische Mobilität.»
Die Kritik trifft sicherlich zu. Aus diesem Grund legt der Schweizer Elektromobilitätsverband Swiss eMobility eine «eAgenda» vor (Die vollständige eAgenda finden Sie hier: https://www.swiss-emobility.ch/de/politik/meldungen/eAgenda-2021.php). Diese umfasst zehn zentrale Forderungen, welche den Weg in die elektrische Mobilität ebnen sollen. Unter anderem soll eine «Ladeinfrastrukturoffensive» finanziell ebenso unterstützt werden wie die «fossilfreie Logistik». Letzteres dürfte auch bei den Transportunternehmen auf offene Ohren stossen und breite Unterstützung finden. Weit umstrittener dürfte indessen die zentrale Forderung der «eAgenda» sein, wonach ab 2035 nur noch fossilfreie Fahrzeuge immatrikuliert werden dürfen. Gemäss Krispin Romang, Geschäftsführers von Swiss eMobility, ist «die Ära des Verbrennungsmotors vorbei». In vielen Ländern Europas wird ihm ein Ablaufdatum gesetzt. In der Schweiz soll dies nun spätestens 2035 sein. «Damit wird Planungs- und Investitionssicherheit geschaffen. Und für den Konsumenten ist es ein klares Signal», so Romang.
Unterstützung der Automobil-Importeure
Unterstützung erhält der Forderungskatalog auch aus Kreisen der «Auto-Lobby»: «In wenigen Jahren wird ein Grossteil der Autos elektrifiziert sein, kein Weg führt an der E-Mobilität vorbei», sagt Morten Hannesbo, CEO der AMAG Group und Vorstandsmitglied von Swiss eMobility. «Wir müssen nun raschmöglich die dafür nötigen Rahmenbedingungen schaffen. Sowohl die Politik wie auch unsere Autobranche müssen viel aktiver werden. Die Autobranche muss sich deutlich ambitiösere Ziele setzen und die E-Mobilität konsequenter und stärker fördern».
Diese Argumentation von Morten Hannesbo, Vizepräsident von auto-schweiz, dürfte ein Steilpass für die Befürworter des neuen CO2-Gesetzes sein, gegen welches auto-schweiz ja bekanntlich mit weiteren Partnern zusammen das Referendum ergriffen hat.