Elektrisches Müllfahrzeug für Genfs Strassen
Die in Genf ansässige Serbeco Gruppe setzt bei der Müllsammlung auf einen neuen, vollelektrischen Lastkraftwagen. Das 32-Tonnen Fahrzeug der Marke «Futuricum» stammt von der Designwerk Products AG, welche weitere Bestellungen in der Pipeline hat.


Seit einigen Wochen Tagen sammelt auch auf Genfs Strassen ein Elektro-Lastwagen Abfall ein. Betrieben von der Serbeco Gruppe, kommt das Fahrzeug für die Leerung von Unterflurcontainern zum Einsatz. Der Elektrolastwagen der Marke «Futuricum» wurde von der Designwerk Products AG, Winterthur, gebaut. Als Basis für das elektrifizierte Serbeco-Fahrzeug dient ein vierachsiges Chassis von Volvo. Für seinen Antrieb sorgen vier Elektromotoren, die auf ein Sammelgetriebe einwirken. So verfügt das Fahrzeug über stolze 680 PS. Den Strom speichern zwei Batterien, die ausreichend Energie für die täglichen Sammeltouren ohne Zwischenladungen liefern. Geladen werden die Stromspeicher über Nacht. Sie erlauben dem Fahrzeug, Reichweiten von 150 Kilometern im Sammelbetrieb inklusive Kranbewegungen abzudecken. Auch der individuelle Aufbau des Fahrzeugs wird elektrisch betrieben. Dafür kooperiert der Hersteller partnerschaftlich mit der Contena-Ochsner AG, der Lieferantin des Pressmüllaufbaus. Die Schweizer Unternehmen bieten damit in Kooperation «ein beachtliches Mass an Innovation» an, wie es in Medienberichten heisst. Damit würden nicht nur Genfs Strassen, sondern auch die Luft reingehalten.
Recyclinglogistik ist prädestiniert für die Elektrifizierung
Die Recyclinglogistik ist prädestiniert für die Elektrifizierung. In dieser Mobilitätsnische sind die Routen begrenzt und klar definiert. Im sogenannten Stop-and-Go-Betrieb bei der Sammlung der Abfälle verursachen herkömmliche Lastkraftwagen Lärm- und Schadstoffemissionen in Wohngebieten. Ein elektrisches Modell hingegen ermöglicht eine schnellere, geräuscharme Beschleunigung und erlaubt die Rückgewinnung der beim Bremsen freigesetzten Energie. Dabei ist der Lastwagen lokal emissionsfrei unterwegs. «Die Recyclinglogistik der Zukunft», so Bertrand Girod, Generaldirektor der Serbeco Gruppe, «ist elektrisch und verursacht damit weniger CO2-Emissionen und Lärm.»
Weitere Recyclingunternehmen ziehen nach
Die Serbeco-Gruppe ist mit dieser Haltung nicht alleine im Recycling-Markt: Erst kürzlich haben auch verschiedene Deutschschweizer Recycling- und Transportunternehmen wie die TIT Imhof AG oder die Schwendimann AG auf Social Media und gegenüber tCH.online angekündigt, zukünftig auf Produkte der Designwerk Products AG und damit auf die Elektromobilität setzen zu wollen. Letztere beiden wollen bald schon auf das neu elektrische Low-Entry Fahrzeug des Winterthurer Unternehmens mit einem Mercedes-Chassis setzen.