Mehr Staus und höhere NAF-Reserven

Nach dem Rückgang während der Pandemie haben der Verkehr und die Staus auf den Nationalstrassen wieder stark zugenommen. Gleichzeitig sind die Reserven des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) weiter angestiegen, was vor allem auf die ungenügenden Investitionen in die Engpassbeseitigungsprojekte der letzten Jahre zurückzuführen ist. Dies geht aus dem vademecum 2023 von strasse schweiz hervor.


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Im Jahr 2021 betrug die Verkehrsleistung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) fast 98 Milliarden Personenkilometer, das sind etwa 5 Prozent weniger als vor der Pandemie. Im selben Zeitraum blieb der Güterverkehr mit über 17 Milliarden Tonnenkilometern, welche auf der Strasse zurückgelegt wurden, relativ stabil. Gleichzeitig erreichten die Staus auf den Nationalstrassen mit 32'481 Stunden einen neuen Rekord. «Diese Zahlen belegen sowohl die Resilienz als auch die Bedeutung des Nationalstrassennetzes für das Funktionieren des Landes. Dennoch müssen die Engpässe auf den Nationalstrassen dringend beseitigt werden, um eine Erhöhung des Unfallrisikos und eine Verlagerung des Verkehrs auf das kantonale oder kommunale Netz zu vermeiden», so Olivier Fantino, Geschäftsführer von strasse schweiz.

strasse schweiz kritisiert unzureichende Investitionen

Obwohl die Investitionen in Projekte zur Beseitigung von Engpässen im Vergleich zu den Vorjahren anstiegen, blieben sie relativ gering (CHF 108 Mio. im Jahr 2021). Die NAF-Reserven sind daher weiter angestiegen und belaufen sich per 1. Januar 2022 auf rund 3,7 Milliarden Franken. Diese Mittel sind insbesondere für die Beseitigung von Staus und die Fertigstellung des Autobahnnetzes bestimmt. «Der Bund verfügt über erhebliche finanzielle Mittel, die bereits im Rahmen der Schuldenbremse verbucht wurden», findet Olivier Fantino. «Es geht darum, das Investitionsvolumen für den Zeitraum 2023-2027 zu erhöhen, um die gravierendsten Probleme der Überlastung bis 2035-2040 zu beseitigen.»

Nach Abzug der obligatorischen Kompensationsmassnahmen hat der private Strassenverkehr im Jahr 2021 rund 12,6 Millionen Tonnen CO2 emittiert, was einer Abnahme um rund 100'000 Tonnen Treibhausgasen gegenüber dem Pandemiejahr 2020 entspricht. Bei den Neuzulassungen betrugen die durchschnittlichen Emissionen nach Schätzungen von strasse schweiz 123 g/km (nach dem neuen Messverfahren WLTP, das 2021 eingeführt wurde), was im Vergleich zu den im Jahr 2000 zugelassenen Fahrzeugen einer Reduktion um genau 50 Prozent entspricht. Olivier Fantino stellt fest, dass «die Anstrengungen des Strassenverkehrssektors zur Senkung der CO2-Emissionen belohnt werden: Trotz der starken Erholung des Verkehrsaufkommens konnten wir unsere Emissionen leicht senken, dies dank der Kompensationsmassnahmen und der effizienteren Neufahrzeuge.»

 

Das Vademecum 2023 von strasse schweiz finden Sie auch unter www.strasseschweiz.ch, es kann via info@strasseschweiz.ch kostenlos bestellt werden (max. 10'000 Exemplare pro Bestellung).


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