Preise für Lithium-Ionen-Batteriepacks gestiegen
Die Preise für Lithium-Ionen-Batteriepacks sind zwischen 2021 und 2022 um 7 Prozent gestiegen. Dies zeigt die jährliche Batteriepreiserhebung von BloombergNEF.

Die Batteriepreise sind erstmals seit Beginn der Preiserhebungen im Jahre 2010 angestiegen. Dies geht aus der jährlichen Erhebung von BloombergNEF hervor. Als Gründe hierfür werden die gestiegenen Preise für Rohstoffe und Batteriekomponenten sowie die hohe Inflation ins Feld geführt.
Die Preise für Lithium-Ionen-Batteriepakete, so zitiert das Portal electrive.net aus dem Bericht, seien über alle Anwendungsbereiche hinweg im Jahr 2022 auf durchschnittlich 151 US-Dollar pro Kilowattstunde (135,5 €/kWh) gestiegen, was einem realen Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Die Zahlen stellen einen Durchschnittswert für mehrere Batterieendanwendungen dar, darunter Elektrofahrzeuge, Busse und stationäre Speicherprojekte.
Für Elektrofahrzeuge lagen die Batteriepack-Preise laut BNEF 2022 im Schnitt bei 138 USD/kWh (131,17 €/kWh), auf Zellebene bei 115 Dollar, also umgerechnet 109,30 Euro. Im Vorjahr lagen bei den Elektroautos die Batteriepack-Preise noch bei 118 USD/kWh, auf Zellebene sogar nur 97 USD/kWh.
BloombergNEF geht davon aus, dass die Preise im neuen Jahr auf ähnlichem Niveau bleiben werden.
Auch Preise für Kathodenchemie-/ LFP-Zellen steigen
Auf regionaler Basis waren die Preise für Batteriepacks in China mit 127 $/kWh am günstigsten. In den USA und Europa lagen die Preise um 24 beziehungsweise 33 Prozent höher. Die höheren Preise spiegeln die relative Unreife dieser Märkte, die höheren Produktionskosten, die vielfältigen Anwendungen und die Batterieimporte wider. Am oberen Ende der Preisskala treiben geringe Stückzahlen und kundenspezifische Aufträge die Preise in die Höhe.
Die Preise hätten weiter steigen können, wenn sich nicht die kostengünstige Kathodenchemie (LFP) stärker durchgesetzt hätte und das teure Kobalt in Nickel-Basis-Kathoden weiter reduziert worden wäre. Im Durchschnitt waren LFP-Zellen 2022 um 20 Prozent billiger als Lithium-Nickel-Mangan-Kobaltoxid-Zellen (NMC). Doch selbst günstige Chemikalien wie LFP, die besonders von den Lithiumkarbonatpreisen abhängig sind, haben die steigenden Kosten in der gesamten Lieferkette zu spüren bekommen. Die Preise für LFP-Batteriepacks stiegen 2022 im Vergleich zu 2021 um 27 Prozent.
Ab 2024 sinken die Preise
Da sich die Preise für wichtige Batteriemetalle wie Lithium, Nickel und Kobalt in den letzten Monaten leicht abgeschwächt haben, erwartet BloombergNEF, dass die durchschnittlichen Preise für Batteriepacks im Jahr 2023 mit 152 $/kWh (in realen Dollars von 2022) auf hohem Niveau bleiben werden. Erst ab 2024 sollen die Batteriepreise wieder sinken, wenn die Lithiumpreise mit der Inbetriebnahme weiterer Förder- und Raffineriekapazitäten sinken.
Quelle: https://www.all-electronics.de/e-mobility/batterie-sicherheit/preise-fuer-lithium-ionen-batteriepacks-steigen-erstmals-892.html