Antriebstechnologien: Börsianer haben klaren Favoriten

Welcher (alternativen) Antriebstechnologie gehört die Zukunft? Eine Finanzmarktplattform wollte es genauer wissen und hat deshalb die Anleger befragt. Das Resultat ist für Branchenkenner nicht überraschend.


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Nach einer Befragung der Finanzmarktplattform Investing.com haben Anleger – zumindest in Deutschland – einen klaren Favoriten beim Thema alternative Antriebe: «Wenn es nach den Anlegern geht, wird sich im Bereich der Mobilität als Alternative zum Verbrennungsmotor die Wasserstofftechnologie gegenüber der Elektrobatterie durchsetzen», so das Fazit des Finanzmarktanalysten Robert Zach. Er verweist auf die Ergebnisse einer Umfrage unter rund 1’000 Börsianern.

78 Prozent setzen auf Wasserstoff

Mit 78 Prozent glauben vier von fünf Anlegern, dass im Wettrennen um die Antriebstechnologie der Zukunft die Lösungen, die auf Wasserstoff basieren, die Nase vorn haben werden. Der Grund: Wasserstoff und die Brennstoffzellentechnologie werden «punkto Effizienz und Umwelt für die bessere Technologie» gehalten. Die Analysten sind ob des deutlichen Resultats überrascht.

Viel Arbeit sehen die Analysten dagegen noch bei den deutschen Fahrzeugherstellern, wenn es um die Brennstoffzellentechnologie gehe: Es sei «ernüchternd, dass nur ein deutscher Wert unter den Favoriten genannt wurde». Unter den acht meistgenannten Aktien rangiere nur Linde. Der Rückstand der Autonation gegenüber der internationalen Spitze lasse sich darüber hinaus auch an der Antwort der Teilnehmer zur Wettbewerbsfähigkeit deutscher Anbieter in diesem Sektor ablesen.

Das Resultat mag Branchenkenner insofern erstaunen, als dass gerade Daimler in den letzten Monaten in Sachen Brennstoffzellentechnologie ein klares Strategiebekenntnis abgelegt hat: Ende April hatte die Daimler Truck AG die «bemerkenswerte Verbrüderung im hart umkämpften Markt für Busse und Trucks» (Zitat cleanthinking.de) mit Volvo Group bekannt gegeben: Die beiden Unternehmen wollen ein Joint Venture gründen, um gemeinsam Brennstoffzellen für schwere Nutzfahrzeuge zu entwickeln (vgl. hierzu https://tch.online/de/news/default/brennstoffzellen-technologie-volvo-group-und-daimler-truck-ag-planen-joint-venture). Und keine vier Wochen später machte die Daimler Truck AG bereits den nächsten ebenso bemerkenswerten Schritt hin zu einem in der Brennstoffzellentechnologie führenden Konzern: Die Daimler Truck AG und Rolls-Royce plc planen eine Kooperation zur CO2-neutralen Notstromversorgung von sicherheitskritischen Einrichtungen wie beispielsweise Rechenzentren mit stationären Brennstoffzellengeneratoren.

Nachholbedarf in Sachen Marketing/PR

Bei den Finanzanalysten ist diese Botschaft noch nicht angekommen: «Es mag sich zwar nur um eine Momentaufnahme handeln. Und Anleger machen mit Sicherheit nicht allein den Markt.» Und doch sehen die Fachmedien Handlungsbedarf bei den deutschen Fahrzeugherstellern in Sachen PR und Kommunikation.

Nachhilfe könnte man sich da vielleicht beim amerikanischen Technologiekonzern Tesla holen. Denn «Angesichts der überraschend grossen Zustimmung der Anleger zu Wasserstoff und die damit verbundene Skepsis gegenüber E-Batterie stellt sich die Frage, wie nachhaltig die bemerkenswerte Kursrally der Tesla-Aktie sein kann», so Finanzanalyst Zach weiter. Die einzige Erklärung: Tesla hat das bessere Marketing und lässt die Anleger im Glauben, dass man «seine Vorreiterrolle beim autonomen Fahren behaupten könne».

 

Quelle: https://vision-mobility.de/news/brennstoffzelle-vor-batterie-boersianer-haben-klaren-favoriten-56108.html


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