Elektroautos: Batterie-Rohstoffe aus zertifiziertem Abbau

Mehrere Autohersteller wollen den Ruf ihrer Elektroautos verbessern, indem sie sich zu Sozial- und Umweltstandards für die Rohstoffgewinnung verpflichten. Eine Zertifizierung soll die Transparenz sicherstellen.


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Initiative for Responsible Mining Assurance

Eines der Hauptargumente gegen Elektroautos ist, dass sie von Kindern verlangen würden, in den Minen des Kongo zu arbeiten, damit reiche Leute damit prahlen können, den Planeten zu retten. Das ist zugespitzt formuliert, auch weil Batteriehersteller nach Wegen forschen, möglichst wenig Mineralien wie Kobalt einzusetzen. Nichtsdestotrotz muss der Bergbau verantwortungsvoller werden, und Ford ist gerade der IRMA (Initiative for Responsible Mining Assurance) beigetreten. Die Trägerschaft besteht aus Minenunternehmen und Firmen, die entsprechende Rohstoffe verwenden, aber auch Gewerkschaften und NGOs aus den Bereichen Umwelt und Menschenrechte.

BMW und weitere Autombilkonzerne treten IRMA bei

Diese Initiative will sicherstellen, dass Minen verantwortungsvolle Praktiken verfolgen, die nicht nur die Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigen, sondern auch grundlegende Menschenrechte respektieren, wie zum Beispiel die Vermeidung von Kinderarbeit. Ford folgt damit auf BMW, die vor gut einem Jahr bekannt gaben, gemäss IRMA-Richtlinien zu agieren.

Ford - erster Autokonzern aus USA bei IRMA

Ford ist der erste amerikanische Hersteller, der sich der Initiative anschliesst. Vor einer Weile wies das Unternehmen übrigens auch darauf hin, es sei das einzige amerikanische Unternehmen, das die strengen kalifornischen Emissionsregeln unterstützt. Tesla ist ebenfalls Amerikaner und stand ebenfalls für die kalifornischen Standards. Allerdings ist Tesla der IRMA noch nicht beigetreten. Ironischerweise ist Ford das einzige Unternehmen, das dies getan hat und immer noch kein reines Elektrofahrzeug verkauft. Das erste sollte der Mustang Mach-E sein.

IRMA zertifiziert Minen «unter Verwendung eines international anerkannten Standards, der in Absprache mit einer Vielzahl von Interessenvertretern entwickelt wurde, um eine unparteiische, glaubwürdige Zertifizierung» zu gewährleisten.

Die Partner von IRMA verpflichten sich wahrscheinlich zu den Prinzipien der Initiative. Für die Unternehmen, die Bergbau- oder bergbaubezogene Produkte kaufen, ist das Ziel wahrscheinlich, diese nur von Unternehmen zu kaufen, die sich zu diesen Richtlinien verpflichten und von IRMA ordnungsgemäß zertifiziert sind.

Mercedes-Benz: Lithium und Kobalt nur noch aus IRMA-zertifizierten Minen

Auch andere Firmen stufen die Rohstoff-Gewinnung als Reputationsrisiko ein und streben nach mehr Sozial- und Umweltverträglichkeit. So hat Mercedes-Benz angekündigt, Lithium und Kobalt nur noch aus IRMA-zertifizierten Minen beziehen zu wollen. «Kritische Herkunftsländer werden dabei bewusst nicht generell als Bezugsquelle ausgeschlossen. Der Ansatz zielt vielmehr darauf ab, die Situation vor Ort für die Menschen zu verbessern und deren Rechte zu stärken», so der Stuttgarter Autobauer.

 

Quellen: https://insideevs.com/news/488408/ford-irma-support-responsible-mining/, https://www.electrive.net/2020/11/12/mercedes-nur-noch-kobalt-aus-zertifiziertem-abbau/ sowie https://responsiblemining.net/


Kommentare

Helmuth Langel

Wer‘s glaubt wird selig. Die kürzliche Vergangenheit hat gezeigt, dass das bloß Greenwashing in vielen Fällen ist.

Marco Fuchs

Spielt alles nicht so eine Rolle. Autofahren egal ob verbrenner oder elo kann sich in naher zukunft sowieso fast keiner mehr leisten 😊

Bruno Müller

Wers glaubt sind allerhöchstens diese E- Auto kaufenden "Umwelt/Klimafantasten!!! Würden die hochbezahlten Herren der Automobilfirmen und die Beführworter ( grünen ??????) den dafür benötigten Rohstoff selbst abbauen müssen würde diese E-Mobilhysterie SOFORT aufhöhren!!!

Sebastian Ward

Ganz viel Meinung für so wenig Ahnung. Hier ein update: https://energiewende.eu/kurzinfo-verkehrswende-kobalt/

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