E-Highway in Hessen wird bereits verlängert
Der E-Highway im deutschen Bundesland Hessen wird auf rund 17 Kilometer verlängert. Das Bundesumweltministerium finanziert den Streckenausbau mit rund zwölf Millionen Euro.
Vor Jahresfrist sorgte die Scania Schweiz AG mit dem Oberleitungs-Truck an der transport-CH für grosses Aufsehen (vgl. Foto). Nur die wenigsten der Besucherinnen und Besucher räumten «der Idee» damals aber allzu grosse Chancen ein. Weshalb eine zweite Eisenbahn-Infrastruktur auf die Beine stellen, wenn schon «das Original» (die Bahn!) nur schlecht als Recht über die Runden kommt – sprich querfinanziert und subventioniert werden muss.
Knappe zwölf Monate später scheinen die Kritiker zu verstummen: Die Verkehrsrundschau vermeldet jedenfalls, dass der vorerst zu Testzwecken gebaute Elektro-Highway für Oberleitungslaster in Südhessen bereits ausgebaut wird. Die Strecke auf der A5 werde um knapp sieben auf insgesamt rund 17 Kilometer verlängert, teilte die projektleitende Verkehrsbehörde Hessen Mobil gemäss einer Meldung der Deutschen Depeschenagentur DPA mit. Und: Das Bundesumweltministerium finanziert den Streckenausbau mit rund zwölf Millionen Euro. Der Ausbau soll Ende 2022 abgeschlossen sein.
Konkret findet der Ausbau nur in einer Fahrtrichtung (Richtung Darmstadt) statt, wo sodann insgesamt zwölf Kilometer elektrifizierte Strecke zur Verfügung stehen werden. Auf der Gegenseite (Fahrtrichtung Frankfurt) würde bei fünf Kilometern bleiben. Gemäss der projektleitenden Verkehrsbehörde ist zudem geplant, das Projekt zeitlich zu verlängern und weitere Lastwagen einzusetzen. Derzeit sind insgesamt fünf Hybrid-Laster unterwegs, die mit einem Stromabnehmer an einer Oberleitung Strom tanken können, um ihre Batterien aufzuladen. Sie fahren für fünf Unternehmen im regulären Speditionsbetrieb.
Zumindest die Behördenmitglieder scheinen vom Testbetrieb überzeugt zu sein: Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft erscheine die oberleitungsgebundene Energieversorgung als «eine besonders vielversprechende Lösung für schweren Strassengüterverkehr auf der Langstrecke».