Erster vollelektrischer Kranwagen für die Müllabfuhr in Dänemark
Dänemarks erster vollelektrischer Scania 25L mit kombinierter Kran- und Verdichter-Konstruktion für die Abfallsammlung ist jetzt auf den Strassen Kopenhagens im Einsatz. Er wird vom weltweit tätigen Abfallentsorgungs-Unternehmen Urbaser betrieben.

Die Hauptaufgabe des vollelektrischen Kranwagens besteht darin, die unterirdischen Abfallbehälter zu leeren, die sich vor allem an Strassen und Plätzen in den neuen Stadtteilen Nordhavn, Sydhavn und Amager befinden. Bei der Müllabfuhr in diesen Stadtteilen sortieren die Bewohner ihren Abfall in bis zu 10 verschiedene Säcke und entsorgen ihn dann in den unterirdischen Containern in der Nähe ihrer Wohnungen.
Die Abfälle werden mit einem Kran geleert und verdichtet
Wenn die Container geleert werden müssen, hebt der Fahrer sie mit einem elektrisch betriebenen Kran aus dem Betonschacht, in dem sie stehen. Anschliessend wird der Container über die elektrisch angetriebene Abfallpresse des Lkw geschwenkt. Dann wird der Boden des Containers geöffnet, so dass der Abfall in die Presse fällt und dort verdichtet wird.
Wenn die Presse voll mit Restmüll ist, fährt der Fahrer diesen zu einer Verbrennungsanlage, wo er in Energie und Fernwärme umgewandelt wird. Die anderen sortierten Abfälle wie Papier, Pappe, Metall und Plastik werden zu verschiedenen Recycling-Unternehmen im Grossraum Kopenhagen gebracht.
Am Tagesende bleiben 40 Prozent Batteriekapazität
Die ersten drei Betriebsmonate des vollelektrischen Scania Kranwagens haben gezeigt, dass die insgesamt neun Batteriepakete mit einer Bruttokapazität von 297 kWh ausreichend Kapazität für mehr als einen vollen Fahrtag haben. Am Ende des Tages sind in der Regel noch 40 Prozent der Batteriekapazität vorhanden, obwohl die Batterien sowohl den Antrieb des Lkw als auch das Hydrauliksystem der Verdichtungseinheit mit Strom versorgen. Beim Kran handelt es sich um einen 24,5 t/m Fassi, der mit einem eigenen Batteriepaket mit elektrischem Nebenantrieb und 86 kWh Batteriekapazität betrieben wird, was ebenfalls für einen ganzen Arbeitstag ausreicht.
Vor der Inbetriebnahme des elektrischen Kranwagens hat Scania Dänemark in Zusammenarbeit mit Urbaser eine Simulation der Reichweite durchgeführt für die Strecken, auf denen der Wagen eingesetzt werden soll. Bei Elektro-Lkw ist es wichtig, den Betrieb an die tägliche Fahrstrecke, den Betrieb des Krans und des Verdichters, die geografische Lage der Ladeinfrastruktur und die Kapazität in Bezug auf die Batteriesysteme des Lkw anzupassen.
Fahrer speziell für Elektro-Lkw geschult
Vor der Auslieferung des Kranwagens wurde ein kleines Team von Fahrern von Urbaser darin geschult, wie ein batteriebetriebener Lkw am besten zu fahren ist, was sich vom Fahren eines herkömmlichen Diesel-Lkw unterscheidet. Unter anderem geht es darum, die Beschleunigung und das Bremsen an die Fähigkeit des elektrischen Antriebsmotors anzupassen, teilweise zu beschleunigen und teilweise die Bremsenergie zu sammeln, um sie in die Batterien zurückzuspeisen, wo sie für neue Beschleunigungen wiederverwendet wird.
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