Krummen Kerzers: Neuer Auflieger für LNG-Transporte
Um die eigenen Flüssigerdgas/LNG-Tankstellen beliefern zu können, hat Krummen Kerzers in einen eigenen LNG-Auflieger investiert. Gemeinsam mit Lidl Schweiz macht sich das Freiburger Unternehmen seit 2018 für eine nachhaltige Logistik stark.


Gemeinsam mit Lidl Schweiz macht sich Krummen Kerzers seit zwei Jahren für eine nachhaltige Logistik stark und hat ein Pilotprojekt zur Senkung des transportbedingten CO2-Ausstosses mit flüssigerdgasbetriebener/LNG-Lastwagen initiiert. «Als Transportunternehmen tragen wir massgeblich zum Schwerverkehrsaufkommen bei. Durch die Abkehr vom Diesel können wir die entstehenden Umweltbelastungen reduzieren», erklärt Peter Krummen. Gegenüber konventionellen Verbrennungsmotoren lassen sich mit erdgasbetriebenen Lkw rund 15 Prozent des CO2-Ausstosses auf der Strasse und bis zu 95 Prozent der Feinstaub-Emissionen einsparen.
Mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert.
«Wer neue Wege geht, muss damit rechnen, auf Hindernisse zu stossen», schreibt Krummen Kerzers auf seiner Website. Das drängendste Problem auf diesem Weg war dabei zweifelsfrei die fehlende Tankstellen-Infrastruktur für Flüssigerdgas (LNG) in der Schweiz. Krummen Kerzers hat deshalb an strategischen Punkten selbst LNG-Tankstellen errichtet, weil «weder die grossen Energiekonzerne noch die Tankstellenbetreiber Interesse bekundeten, in dieses Geschäftsfeld zu investieren». In Weinfelden/TG und Sévaz/FR sind so die ersten beiden Tankstellen entstanden. Im Winter des kommenden Jahres soll in Egerkingen/SO die dritte Tankstelle für LNG in Betrieb gehen.
LNG-Flotte zählt rund 30 Fahrzeuge
Die Fahrzeugflotte des Freiburger Unternehmens zählt mittlerweile rund 30 Fahrzeuge. «Voraussetzung, um diese flächendeckend und damit wirtschaftlich einsetzen zu können, ist die Verfügbarkeit von LNG entlang der wichtigsten Verkehrsrouten der Schweiz», so Geschäftsführer Peter Krummen. Und da auch die Versorgung der eigenen Tankstellen sichergestellt werden muss, hat Krummen Kerzers jetzt zusätzlich einen eigenen LNG-Auflieger angeschafft. «Für einen Transportunternehmer liegt es einfach nahe, diese Aufgabe selbst zu übernehmen. Zumal dies unsere Versorgungssicherheit erheblich erhöht», sagt Peter Krummen.
Allein mit dem Kauf des 19,5 Tonnen LNG fassenden Sattelaufliegers des spanischen Herstellers Vakuum war es allerdings noch nicht getan. Denn der Umgang mit Flüssigerdgas erfordert nicht nur Spezialequipment, sondern auch besonders geschultes Fahrpersonal. Unter anderem benötigen die Chauffeure einen Gefahrgutführerschein (ADR) der Klasse 2, um den minus 155 Grad kalten Treibstoff transportieren zu dürfen. Darüber hinaus erfordert das Handling von LNG viel Erfahrung. Um diese zu sammeln, wurde ein Mitarbeiter drei Wochen zu einem «Training on the job» zum Auflieger-Hersteller nach Spanien geschickt.
Das Engagement des Unternehmens scheint sich auszuzahlen: Nebst anderen Auszeichnungen wurde Krummen Kerzers unlängst für das gemeinsam mit Lidl Schweiz initiierte LNG-Projekt «Goodbye Diesel» für den diesjährigen ELA-Award nominiert und schaffte es dabei bis ins Finale. Eintrittskarte für die Teilnahme am ELA-Award war der Gewinn des Swiss Logistics Award im vergangenen Jahr: «Der Preis ist so etwas wie die Champions League, da nur nationale Preisträger und Finalisten in Betracht kommen», so Krummen. Deshalb wertet der Spediteur die Finalteilnahme als grossen Erfolg, auch wenn es am Ende knapp nicht zum Sieg gereicht hat: «Die Nominierung spornt uns an, diesen Weg weiterzugehen und uns für eine nachhaltige Logistik einzusetzen.»
Quellen: https://krummen.com/aktuelles/neuer-auflieger-fuer-mehr-versorgungssicherheit/, https://krummen.com/aktuelles/emissionsarme-transporte-krummen-kerzers-fuer-den-ela-award-nominiert/ und https://krummen.com/aktuelles/ela-award-fuer-e-commerce-projekt-herzlichen-glueckwunsch-an-den-sieger/