Kyburz nimmt eine Recycling-Anlage für Lithium-Ionen-Batterien in Betrieb
Die Kyburz Switzerland AG, Elektromobilitäts-Pionier und regelmässig Aussteller an der transport-CH, geht beim Akku-Recycling neue Wege: In Zusammenarbeit mit der Empa und der ZHAW hat das Unternehmen eine innovative Anlage zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien in Betrieb genommen.


Die Elektromobilität lässt die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien rasant ansteigen. Die Herstellung dieser Batterien ist jedoch sehr ressourcenintensiv, wobei das Batterie-Recycling noch weitgehend in den Kinderschuhen steckt. Die Kyburz Switzerland AG, ein Pionier der Elektromobilität und in dieser Rolle auch regelmässiger Aussteller an der transport-CH, will deshalb hier Abhilfe schaffen. Gemäss einer Medienmitteilung hat das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Empa und der ZHAW eine «innovative Lösung für dieses Problem».
Das Zürcher Unternehmen hat in Freienstein kürzlich eine eigene Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien in Betrieb genommen – «die erste dieser Art in der Schweiz», so die Pressemitteilung. Das in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelte Recyclingverfahren ermöglicht die Rückgewinnung von bis zu 95 Prozent der in den Batterien enthaltenen Metalle.
So funktioniert die Recycling-Anlage
In einem ersten Schritt werden die Batterien auf 2,5 Volt entladen und in die einzelnen Komponenten zerlegt. Danach werden die Kathoden und Anoden mit Wasser behandelt, um die Aluminium- und Kupferfolien zu trennen. Aus den Elektrolyten wird durch einen Destillationsprozess Lithiumsalz gewonnen und die herausdestillierten Karbonate werden im Recycling-Prozess wiedereingesetzt. Die Anoden werden zusätzlich mit Hitze behandelt, um die Bindematerialen zu zersetzen.
Ein Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft
Geschäftsführer Martin Kyburz ist von der Idee, die auf einer Diplomarbeit des Chemielaboranten Olivier Groux basiert, überzeugt: «Wir legen grossen Wert auf Nachhaltigkeit und suchen nach Wegen, wie wir die Ideen der Circular Economy in unserem Betrieb umsetzen können. Eine Inhouse-Anlage für das Recycling unserer Akkus ist ein grosser Schritt in diese Richtung», sagt Martin Kyburz, der Olivier Groux für dieses Projekt angestellt hat.
Langfristiges Ziel ist laut der Kyburz Switzerland AG die Entwicklung einer Produktionsanlage, «die alle von Kyburz je verbauten LiFePO4-Batterien wieder zurück in die Ausgangsstoffe zerlegen kann.» In einer ersten Phase sollen etwa 4’000 Zellen pro Jahr verarbeitet werden. In der Endphase wird das Werk eine Kapazität von bis zu 24’000 Zellen pro Jahr erreichen, was der Jahresproduktion von 3’000 Fahrzeugen entspricht. Andere Batterietypen wie zum Beispiel Lithium-Nickel-Cobalt-Mangan-Batterien (NMC) oder Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminium-Batterien (NCA) sollen ebenfalls recycelt werden.
Quelle: https://www.presseportal.ch/de/pm/100078542/100854944 und https://kyburz-switzerland.ch/de/media/batterie-recycling