Scania’s Weg zur Elektrifizierung
Bei der Elektrifizierung, die bei Scania nichts Neues ist, stellt sich grundsätzlich die Frage, welche Stossrichtung die effizienteste ist: Der Elektro-Hybrid, der rein elektrische Batteriebetrieb oder die Brennstoffzellentechnologie.


Bei der Elektrifizierung, die bei Scania nichts Neues ist, stellt sich grundsätzlich die Frage, welche Stossrichtung die effizienteste ist: Der Elektro-Hybrid, der rein elektrische Batteriebetrieb oder die Brennstoffzellentechnologie.
Text: Hans-Peter Steiner (für Scania Schweiz AG) / Foto: zVg
«Wir konzentrieren uns auf Antriebsstrang und Batterie», sagte Peter Forsberg, der Verantwortliche für Elektrifizierung bei Scania in seinem Vortrag im Rahmen der Winterveranstaltung zum Thema «Scania’s Road to Electrification». «Je effizienter der Triebstrang, desto kleiner die Batterie.» Bei der Elektrifizierung, die bei Scania nichts Neues sei, stelle sich grundsätzlich die Frage, welche Stossrichtung die effizienteste ist: Der Elektro-Hybrid, der rein elektrische Batteriebetrieb oder die Brennstoffzellentechnologie. Zudem habe die Elektrifizierung auch Tiefenauswirkungen nach innen, bis hinein in die Fahrzeugproduktion, sagte er. Denn auch die Kunden unsere Kunden, der Transporteure, verlangten inzwischen, dass nachhaltig geliefert werde. Das Denken der Menschen habe sich geändert, «wenn wir also bei uns nichts verändern, will auch niemand bei uns arbeiten». Das zeigt das Scania-Werk in Zwolle, das sich auf dem Weg zur ersten energieneutralen Produktionsstätte von Scania befindet – mit dem grössten Solardach der Niederlande, das jährlich sechs Megawatt Strom produziert.
Was die Fahrzeuge anbelangt, sei der batterie-elektrische Weg der effizienteste, betonte er. Wobei die Batterieentwicklung beim hersteller Northvolt geschieht, mit dem Scania eine Partnerschaft eingegangen ist. Die Batterien würden kleiner und leistungsfähiger, aber auch billiger, die Preise sänken bis 2030 auf etwa ein Drittel. Sie seien inzwischen bis zu 100 Prozent rezyklierfähig, haben allerdings zuvor noch ein zweites Leben, falls ihre Kapazität 80 Prozent nicht unterschreitet. Einen Gleichstand von Diesel- und E-Power sieht er bis 2035. Und: «2030 sehen Lastwagen anders aus als heute.»
Die grosse Frage indes bleibt die Versorgung mit Strom: «Haben wir genügend Energie im Netz, wenn alle Verbraucher gleichzeitig aufladen wollen? Denn schon 100 E-Trucks benötigen etwa 18 Megawatt pro Tag.» Um das «auszubalancieren», müssten alle sauberen Energiequellen genutzt werden – Hydro- und Windpower sowie Solarpanels.
Noch sei die Elektrifizierung in der Experimentalphase, so Forsberg. Doch «nachdem auf der Busworld in Brüssel der erste batterieelektrische Stadtbus Citywide vorgestellt worden ist, sehen wir optimistisch in die Zukunft».